7 Tipps zur Sicherheit beim Reiten, die du kennen musst

Egal, ob du Anfänger oder erfahrener Reiter bist, Sicherheit sollte bei der Arbeit mit Pferden immer an erster Stelle stehen. Diese großartigen Tiere können unberechenbar sein, und wenn du weißt, wie du mit verschiedenen Situationen umgehen musst, kann das den Unterschied zwischen einem angenehmen und einem gefährlichen Ausritt ausmachen. In diesem Leitfaden erfährst du sieben wichtige Sicherheitstipps, die dir helfen, Vertrauen aufzubauen und dich beim Reiten zu schützen. Von der Wahl der richtigen Sicherheitsausrüstung bis hin zum Verständnis der Verhaltenssignale von Pferden erfahren wir alles, was du wissen musst, um dein Reiterlebnis sicher und angenehm zu gestalten. Wenn du neu im Reitsport bist oder dein Wissen auffrischen möchtest, helfen dir diese praktischen Tipps, gute Gewohnheiten zu entwickeln, die häufige Unfälle verhindern und dich und dein Pferd schützen.

Warum die richtige Sicherheitsausrüstung einen großen Unterschied macht

Die richtige Sicherheitsausrüstung ist wichtig, um dich bei jedem Ausritt zu schützen. Ein richtig sitzender Reithelm ist nicht verhandelbar – er sollte den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und nach jedem Aufprall ausgetauscht werden. Dein Helm muss waagerecht auf deinem Kopf sitzen und sich gut anfühlen, aber nicht zu eng.

Checkliste der wichtigsten Sicherheitsausrüstung

  • Stabile Stiefel mit einem 1-Zoll-Absatz, um ein Ausrutschen der Füße zu verhindern
  • ASTM/SEI-zertifizierter Reithelm
  • Magnetische Sicherheitssteigbügel (abbrechbar oder magnetisch)
  • Eng anliegende Hosen, um Scheuerstellen zu vermeiden
  • Sicherheitsweste (besonders beim Springen empfohlen)

Magnetische Sicherheitssteigbügel sind besonders für Anfänger wichtig. Diese speziellen Steigbügel haben ein Design, das deinen Fuß bei einem Sturz schnell freigibt und so gefährliche Schleppunfälle verhindert. Moderne magnetische Steigbügel verwenden starke Magnete, die sich unter Druck lösen, während traditionelle Pfauensteigbügel auf einer Seite ein Gummiband haben, das sich löst.

Vergiss nicht, deine gesamte Ausrüstung vor jeder Fahrt auf Anzeichen von Verschleiß oder Schäden zu überprüfen. Selbst kleine Probleme mit der Sicherheitsausrüstung können zu großen Problemen führen, wenn du im Sattel sitzt.

Beherrsche die richtige Auf- und Absatteltechnik

Das sichere Auf- und Absitzen deines Pferdes ist eine grundlegende Fähigkeit, die jeder Reiter und jede Reiterin beherrschen muss. Steig immer von der linken Seite deines Pferdes auf und benutze, wann immer möglich, einen Aufsattelklotz, um den Rücken deines Pferdes zu schonen und den Vorgang für dich zu erleichtern.

Schritte zum sicheren Aufsitzen

  1. Überprüfe, ob dein Sattelgurt fest sitzt und die Steigbügel unten sind.
  2. Halte die Zügel fest, aber sanft mit der linken Hand.
  3. Stelle den linken Fuß in den Steigbügel und halte den Fußballen in der Mitte.
  4. Stoße dich mit dem rechten Bein vom Boden ab und schwinge das rechte Bein sanft über das Pferd.
  5. Setze dich sanft in den Sattel.

Richtige Fußstellung

Wenn du aufgestiegen bist, sollten deine Füße an der breitesten Stelle in den Steigbügeln stehen. Schieb deinen Fuß nie ganz durch – du solltest die Schuhspitzen vor dem Steigbügel sehen können. Beim Absteigen nimmst du zuerst beide Füße aus den Steigbügeln, schwingst dein rechtes Bein rüber und gleitest sanft ab, während du die Zügel hältst.

Häufige Fehler, die du vermeiden solltest, sind, beim Aufsteigen zu fest mit den Knien zu greifen, den Vorgang zu überstürzen oder zu vergessen, deine Ausrüstung vor dem Aufsteigen zu überprüfen. Nimm dir Zeit und bleibe während der gesamten Bewegung im Gleichgewicht.

Verstehen der grundlegenden Kommunikationssignale des Pferdes

Die Körpersprache der Pferde zu verstehen, ist entscheidend für deine Sicherheit. Pferde kommunizieren ständig über ihre Ohren, ihren Schweif, ihre Körperhaltung und ihren Gesichtsausdruck. Wenn du lernst, diese Signale zu deuten, kannst du ihre Reaktionen vorhersehen und bist in ihrer Nähe sicher.

Wichtige Warnzeichen, auf die du achten solltest

  • Gespitzte Ohren: Zeigt Ärger oder Irritation
  • Hochgezogener Kopf und Schwanz: Anzeichen von Wachsamkeit oder Angst
  • Pfotenabdrücke oder Aufstampfen: Zeigt Unruhe oder Ungeduld an
  • Zeigt das Weiße der Augen: Anzeichen von Angst oder Stress
  • Schwanzwedeln: Kann Irritation oder Unbehagen bedeuten

Richtlinien für eine sichere Annäherung

Nähere dich einem Pferd immer von der Seite, damit es dich gut sehen kann. Sprich leise und bewege dich ruhig, um es nicht zu erschrecken. Achte auf die Ohren – nach vorne gerichtete Ohren bedeuten, dass das Pferd interessiert und aufnahmebereit ist, während seitwärts gerichtete Ohren zeigen, dass es auf seine Umgebung achtet. Nähere dich nie direkt von hinten, denn das ist ihr blinder Fleck und kann eine Trittreaktion auslösen.

Wenn du diese Verhaltenshinweise richtig deutest, bist du besser darauf vorbereitet, die richtige Sitzposition und das Gleichgewicht zu halten, was wir als Nächstes behandeln.

Dein Leitfaden für eine korrekte Sitzposition und Balance

Die richtige Haltung beim Reiten ist sowohl für die Sicherheit als auch für die Kontrolle wichtig. Dein Körper sollte eine gerade Linie vom Ohr über die Schulter und die Hüfte bis zur Ferse bilden. Halte deinen Rücken gerade, aber nicht steif, und deine Schultern entspannt und gerade.

Grundlegende Elemente der Haltung

  • Kopf nach oben, Blick nach vorne zwischen die Ohren des Pferdes
  • Die Ellbogen sind im 90-Grad-Winkel angewinkelt und liegen eng am Körper an
  • Tiefer Sitz im Sweet Spot des Sattels
  • Oberschenkel und Knie ruhen am Sattel
  • Fersen nach unten, die Zehen zeigen leicht nach außen

Tipps zur Gewichtsverteilung

Verteile dein Gewicht gleichmäßig auf beide Sitzknochen. Deine Beine sollten natürlich hängen und sanft an den Seiten des Pferdes anliegen. Vermeide es, dich mit den Knien festzuhalten, denn das kann deine Position destabilisieren. Lasse dein Gewicht stattdessen in die Fersen sinken und halte deine Knöchel flexibel.

Wenn du das Gleichgewicht verlierst, konzentriere dich darauf, deinen Körper neu auszurichten, anstatt nach den Zügeln zu greifen. Die richtige Haltung hilft dir, in Notsituationen sicher zu bleiben, worauf wir im Folgenden eingehen.

Notsituationen: Wie du ruhig bleibst und reagierst

Wenn du während der Fahrt mit einer Notsituation konfrontiert wirst, ist es am wichtigsten, ruhig zu bleiben. Atme tief durch und erinnere dich an dein Training. Eine panische Reaktion kann die Situation eskalieren lassen und sowohl dich als auch dein Pferd in Gefahr bringen.

Wenn dein Pferd erschrickt

  • Sitze tief im Sattel und behalte deine Position bei
  • Schaue in die Richtung, in die du gehen willst, nicht auf dein Pferd hinunter.
  • Benutze die Ein-Zügel-Lenkung, um die Kontrolle wiederzuerlangen, falls nötig.
  • Sprich ruhig, um dein Pferd zu beruhigen

Schritte beim Notabstieg

  1. Nimm beide Füße schnell aus den Steigbügeln
  2. Halte Mähne oder Vorderzwiesel mit der linken Hand fest
  3. Schwinge das rechte Bein über den Rücken des Pferdes
  4. Drücke dich vom Pferd weg, wenn du landest
  5. Halte die Zügel fest, wenn es sicher ist.

Übe den Notabstieg regelmäßig in einer kontrollierten Umgebung mit einem Ausbilder. Auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein, hilft dir, effektiv zu reagieren, wenn Sekunden zählen.

Da du nun mit den Notfallmaßnahmen vertraut bist, wollen wir uns nun einigen häufig gestellten Fragen zur Sicherheit widmen, die Reiterinnen und Reiter häufig stellen.

Häufig gestellte Fragen zur Sicherheit beim Reiten

Gehen wir auf einige der häufigsten Sicherheitsfragen ein, die sich neue Reiterinnen und Reiter häufig stellen. Wenn du diese Grundlagen verstehst, kannst du dein Selbstvertrauen stärken und sicher im Sattel sitzen.

Wie oft sollte ich meine Sicherheitsausrüstung überprüfen?

Überprüfe deine gesamte Ausrüstung vor jeder Fahrt. Überprüfe deinen Helm auf Risse oder Schäden, untersuche die Steigbügelriemen auf Verschleiß und prüfe, ob alle Schnallen richtig funktionieren. Ersetze deinen Helm alle 5 Jahre oder sofort nach einem Aufprall.

Bei welchen Wetterbedingungen ist das Reiten unsicher?

Vermeide das Reiten bei Gewitter, starkem Regen oder wenn der Boden vereist ist. Starker Wind kann Pferde erschrecken, und extreme Hitze kann sowohl dich als auch dein Pferd ermüden. Wenn die Sicht schlecht ist, solltest du deinen Ausritt lieber verschieben.

Wann bin ich bereit, selbstständig zu reiten?

Du bist bereit für das selbstständige Reiten, wenn du selbstbewusst:

  • sicher auf- und absteigen kannst
  • dein Pferd in allen Gangarten kontrollieren kannst
  • grundlegende Notsituationen bewältigen kannst
  • das Verhalten deines Pferdes lesen und darauf reagieren kannst
  • die richtige Position und das Gleichgewicht halten kannst

Sprich immer mit deinem Reitlehrer, bevor du alleine reitest – er wird dir helfen, deine Bereitschaft zu beurteilen.